Vom Hefebrand

„Hefebrand ist der Schnaps, welcher aus den Rückständen im Gärbottich gebrannt wird. Wenn der klare Wein in den einzelnen Ausbaustufen in andere Fässer abgefüllt wird, haben sich während der alkoholischen Gärung Schwebstoffe und Heferückstände am Boden des Fasses abgesetzt. Daraus wird der etwas raue, robuste "Hefe" destilliert.“

 

So steht es in vielen Fachbüchern und erklärt eindeutig, worum es sich handelt. Er wird von vielen Leuten mit Tresterbrand verwechselt, welcher aus den Traubenresten, dem Trester gebrannt wird. Dabei handelt es sich natürlich um etwas anderes.

Hefebrand, im Volksmund nur Hefe genannt ist seit vielen Jahrzehnten die meist getrunkene Spirituose im Gasthaus Zur Linde. Zusammen mit einem Glas Bier bildet er das für Wehr typische Gedeck. Medizinisch schwören viele auf äußerliche Anwendung bei Prellungen, wofür er eigentlich zu Schade ist, und manche sind der festen Überzeugung, schwere Hustenanfälle, unangenehme Halsschmerzen und die gefährliche Grippe mit dem Genuss von Hefe verhindert zu haben. Wissenschaftliche Beweise gibt es nicht, aber geschadet hat es nach den heutigen Erkenntnissen noch keinem. Geschichten, bei denen Eltern Hefe Tröpfchenweise als Schlafmittel für Ihre Kinder einsetzten, sind wohl als Mythos zu betrachten.

Alte Rechnung aus dem 2. Weltkrieg